Cobi – 2540 – “PzKpfw VI Ausf. B Königstiger”

Wohl einer der erfolglosesten und zugleich berühmtesten Panzer des zweiten Weltkriegs, der Panzerkampfwagen VI Tiger II oder auch Königstiger genannt. Viel zu schwer, viel zu durstig, viel zu langsam, extrem untermotorisiert und mit zu schwachem Getriebe.
Aber mit einem unverkennbaren Aussehen.

Hier haben wir die Klemmbausteinversion von Cobi. Und die sieht, wie ich finde, ziemlich gut aus.

Fast alles an diesem Fahrzeug ist schräg und es gibt kaum einen rechten Winkel. Also keine einfache Sache, das mit Klemmbausteinen umzusetzen. Cobi ist es dennoch gelungen. Durch den geschickten Einsatz seiner vielen unterschiedlichen Slopes und ungewöhnlicher Bautechniken. Das einzige, speziell für dieses Set angefertigte Teil, dürfte die Schürze am Kanonenrohr sein.

Wie bei Cobi üblich, wird viel mit Baurichtungsumkehr gearbeitet und wo man mit Slopes nicht weiter kommt, werden die Schrägen über Plattenkonstruktionen, die an Hinges befestigt sind, umgesetzt.
Überraschend anders und auch ein wenig herausfordernd sind die Schutzbleche über den Ketten gebaut. Spezielle abgeschrägte 1×4 Steine mit Aussparung werden von oben mit Fliesen stabilisiert. Innen werden sie durch eine Art Klammern zusammengehalten. Wer aus der Legowelt kommt, wird diese Art zu Bauen ungewohnt finden. Bei Cobi ist so was fast normal.
Es ist zu Beginn etwas knifflig, die Teile zu verbinden, funktioniert dann aber insgesamt recht gut. Auf jeden Fall entlohnt der spätere Anblick für die Mühe. Und darauf kommt es bei Displaymodellen schließlich an.

Der Königstiger ist eigentlich auch nur zum Hinstellen und Angucken gedacht und der Bau ist definitiv nichts für Kinderhände. Trotz allem ist er grundsätzlich zum Spielen geeignet. Er ist insgesamt stabil gebaut. Nur die bereits erwähnten Schutzbleche hat man schon mal schnell in der Hand, da sie nur an zwei Noppen befestigt sind.
Es lassen sich jedoch viele Klappen öffnen. Der Turm lässt sich natürlich drehen und das Rohr heben bzw. senken. Man kommt über eine große Abdeckung am Heck auch an den Motorraum und kann den recht detailreich gebauten Motor herausnehmen.
Zudem laufen die Ketten unglaublich geschmeidig. Es ist fast schade, dass das Modell bei den meisten Menschen nur im Regal stehen wird.

Im Set sind außerdem zwei typische Cobifiguren dabei. Sie sind anatomisch korrekter als zum Beispiel die recht bekannten Figuren von Lego. Können sich aber auch auf Noppen stellen und haben Hände, die etwas halten können.
Das Aussehen ist sicher Geschmackssache, aber dass sie sich nicht auf Noppen setzen können sehe ich als Nachteil, was die Bespielbarkeit angeht. Allerdings dürften die wenigsten Cobifiguren tatsächlich zum Spielen verwendet werden. Dafür kommen sie mit bedruckten Mützen verschiedenen Accessoires wie Kopfhörer oder Fernglas und ihre Oberkörper sind ebenfalls detailreich bedruckt.

Der Panzerkampfwagen VI Tiger II ist ein rundum gelungenes Set. Beim Bauen muss man mitdenken und die Techniken sind abwechslungsreich. Es braucht seine Zeit, 1.000 Teile zu verbauen. Aber langweilig wird einem dabei nie.
In der Anleitung werden, Cobi-typisch, alte Bauschritte ausgegraut und nur die neuen Komponenten in Farbe gezeigt. Ich mag es lieber, wenn Bauschritte nur verblasst dargestellt werden, so dass man sich an den Farben noch orientieren kann. Trotzdem ist die Anleitung gut verständlich und der Aufbau macht keine größeren Probleme. Laut Cobi ist das Set ab Acht Jahren und das passt meiner Meinung nach auch so.

Im Inneren sind keine unnötig bunten Farben verbaut, was mir sehr gut gefällt. Das ganze Set besteht fast komplett aus Platten und Steinen in lediglich Grün, Braun und Beige.
Und natürlich gibt es keinen einzigen Aufkleber, was bei Cobi mittlerweile Standard ist. Alles ist gedruckt.

Auch der Preis stimmt. Etwa 65 Euro für 1.000 Teile ist einfach gut. Und wir reden hier nicht von lauter kleinen Teilen. Da hat man viele Platten, Slopes und sogar Kettenteile. Sicher, das geht auch noch günstiger, aber nicht zu der Qualität. Denn Cobi ist, was Steinequalität angeht, erste Liga.